115. Mitgliederversammlung

Zu der am 11.01.2011 im Feuerwehrhaus Ratzersdorf stattfindenden 115. Mitgliederversammlung, konnte Kdt. HBI Bernhard Grössenbrunner folgende Ehrengäste begrüßen: HST_0125

Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, VzBGM Susanne Kysela, GR Mag. Anton Wagner, Florianiplakettenträger – Josef Speiser, Karl Takats und Gerhard Keferböck.

Das Jahr 2010 strotzte nicht nur mit Herausforderungen aller Art, sondern mit dessen Ende neigt sich auch wieder die Funktionsperiode des Kommandos dem Ende zu -  eine Funktionsperiode in der nicht nur für unsere Feuerwehr, sondern auch für den gesam
ten Stadtteil wichtige Impulse gesetzt werden konnten.

So war mit dem Projekt  Feuerwehrhaus auf weite Sicht ein Highlight verwirklicht worden, das seines Gleichen sucht. Damit unsere Feuerwehrangehörigen ihre Gesundheit bei den mannigfaltigen Tätigkeiten immer bestmöglich geschützt wissen, wurde die Einsatzbekleidung für die gesamte Mannschaft ergänzt und stellt nunmehr einen wichtiges Detail an Sicherheit der Einsatzcrew dar. Da auch anderwärtige Tätigkeiten in der Öffentlichkeit immer mehr an Bedeutung gewinnen und um das Erscheinungsbild unserer Feuerwehr im „richtigen Licht“ erscheinen zulassen, wurde ebenso die gesamte Dienstbekleidung von grün auf blau umgestellt. Am Sektor des Nachrichtensektors konnten wir die Umstellung auf das „Digitalzeitalter“ mit der Inbetriebnahme unserer neuen Digitalfunkgeräte, erst vor einigen Monaten erfolgreich abschließen. Somit sind wir auch hier am letzten Stand der Technik. Diverse weitere Geräteanschaffungen vervollständigten die Neuerungen in unserer Wehr.

Nachdem das Jahr 2010 für uns ungewohnt ruhig begann,  wurde es im März erstmals bei einem Kfz. Brand am Areal einer Reparaturwerkstatt im Ratzersdorfer Gewerbegebiet so richtig „warm“. Ein eher skurriler Einsatz folgte. So wurden wir einige Tage später zu einem „Flugzeugabsturz“ am Ratzersdorfer See gerufen. Kurze Zeit später konnte jedoch Entwarnung gegeben werden – es handelte sich nur um ein Modellflugzeug das seinem Besitzer nicht mehr so recht gehorchten wollte und seinen Weg in den Wipfeln der Aulandschaft fortzusetzen versuchte – jedoch ohne Erfolg. Im April begann eine eigenartige Serie von Tierrettungen. So galt es dem Besitzer eines entwichenen Jungstiers genauso helfend unter die Arme zugreifen, wie das „verloren gegangene Schweinchen Babe“ auf der S33 zu bergen und in weiterer Folge mit größter Mühe zu versorgen. Die tierischen Einsätze nahmen aber ein Ende mit der Bergung einer Katze, die vermeidlich im Glauben war, im Motorraum eines Pkws ein sicheres Zuhause zu finden. Routineeinsätze auf der S33 folgten ebenso wie mehrfache Auspumparbeiten nach Starkregenfällen an der B1 nächst Kreisverkehr Gewerbegebiet. Eine große Einsatzübung in der Volksschule bzw. Kindergarten war gerade zu Ende, als wir mit einer starken Mannschaft nach Pottenbrunn zu einem ausgedehnten Kellerbrand in einem Wohnhaus gerufen wurden. Bei einem der schrecklichsten Einsätze die die St. Pöltner Feuerwehren in den letzten Jahren zu bewerkstelligen hatten – der verheerenden Gasexplosion in der Munggenaststr. -  waren große Teile unserer Mannschaft fast über die gesamte Dauer des Einsatzes mit dabei. Dieser Einsatz hat wieder einmal deutlich aufgezeigt, dass das Feuerwehrwesen in unserer Hauptstadt nicht nur gut strukturiert ist,  sondern, dass auf die effiziente Schlagkraft  - 365 Tage, 24 Stunden – Verlass ist. Sensibilisiert vom Schlagwort – GAS – lief unserer Einsatzcrew am 21. Juni die Gänsehaut auf, als die Alarmierung wieder „Gasaustritt in Wohnhaus“ lautete. Dieser Einsatz endete durch einen Suizidversuch  tödlich für eine Wohnhausbewohnerin in der Margeritenstrauße. Routine folgte. Bis zum 23.Juli, als über Pottenbrunn ein schweres Gewitter niederging und durch einen Blitzschlag ein Dachstuhl eines Wohnhauses im Bereich der Bahnhofssiedlung Feuer fing – die Ratzersdorfer Einsatzcrew war wieder schlagkräftig und unterstützend zur Stelle. Ca. vier Wochen später wurden wir zur Unterstützung der Feuerwehr Wagram bei einem Wohnhausbrand alarmiert, bei dem es uns aufgrund unserer massiven Einsatzstärke und dem raschen Eintreffen gelang, wesentlich am Einsatzerfolg teilzuhaben. Es folgten wieder die allbekannten Routineeinsätze, die aber auch zu unserem Alltag gehören.

„Was wäre wenn es brennt – und keiner kommt“ – kaum vorzustellen, dass eine gut ausgerüstete Feuerwehr nicht ausrücken kann, wenn ihr keine Mannschaft in ausreichender Stärke und Ausbildung zur Verfügung steht.

So setzten wir im abgelaufenen Jahr, alle unsere Anstrengung in eine zielorientierte Jugendwerbung und es war uns gelungen, im Zuge eines Jugendwerbetages am 06.März zehn Jugendliche im Alter von zehn bis zwölf Jahren neu in unseren Reihen aufzunehmen. Somit können wir auf einen Mannschaftstand in unserer Feuerwehrjugend auf nunmehr 14 Kids stolz sein, der in Zukunft wieder für eine Verjüngung unserer Aktivmannschaft beitragen wird. Dazu ist es natürlich nicht nur notwendig die Kids bei Laune zu halten, sondern sie spielerisch an den Feuerwehralltag heranzuführen. Danke an alle jene, die im „Jugendteam“ mitarbeiten und für unsere Zukunft sorgen.

Um der aktiven Mannschaft aber das notwendige Rüstzeug mitzugeben, mit all den Anforderungen die Einsätze mit sich bringen fertig zu werden, ist die Ausbildung ein wesentliches Thema in unserer Feuerwehr. So waren fünf Mitglieder im März beim Funkleistungsabzeichen in Gold erfolgreich. Das war aber erst der Beginn einer äußerst erfolgreichen Wettkampf- und Prüfungssaison. Bei den diesjährigen Abschnittsleistungsbewerben, für deren Ausrichtung diesmal unsere Feuerwehr verantwortlich zeichnete, waren wir – wie soll es anders sein, mit drei Gruppen stolz vertreten. Bei den NÖ LFLB in Poysdorf konnten sich nach schweißtreibender Vorbereitung, vier Mitglieder auf ihren „Neuen“ Silbernen etwas ausruhen, bis es unsere Florianijünger nach langer Durststrecke wieder einmal ans Wasser trieb. Nach mühevollen Stunden des Stangelns und Ruderns – manchmal bis die Hände wund waren – strahlten die Gesichter bei vier neuen „Stanglern“, als sie bei dem 54. Landeswasserleistungsbewerben in Krems, ihr ersehntes „Bronzenes“, dem Kommando präsentieren konnten. Der glorreiche Abschluss von Wettkämpfen bzw. Prüfungen, stellte die „Ausbildungsprüfung zum Löscheinsatz“ am 30.November, bei schon winterlichen Temperaturen dar, bei dem 19 Feuerwehrmitglieder das heiß begehrte Abzeichen überreicht werden konnte. Es stellt sich somit eine umfassende Gesamtbilanz dar, auf die das Kommando ebenso stolz ist, wie auf die Mannschaft die dahinter steht.

Um der Verantwortung in sensiblen Objekten ebenso gerecht zu werden, genauso wie die Zusammenarbeit mit den Nachbarfeuerwehren zu forcieren,  hielten wir einerseits eine spektakuläre Einsatzübung in unserer Volksschule bzw. Kindergarten, bei der auch brandschutztechnische Mängel zum Vorschein kamen ab und beübten zusammen mit unserer Nachbarwehr Wagram, in der Liese Prokop Allee, bei einer nicht weniger imposant vorbereiteten und abgehaltenen Einsatzübung, das Schlachtfeld Straße.

Gruppen- und Zugsübungen waren ebenso an der Reihe, wie gemeinsame Ausbildungen im Unterabschnitt und Modulbesuche an der NÖ LFS. Dabei möchte ich im Besonderen auf die Grundausbildung und eine Chargen- bzw. Einsatzleiterinformation hinweisen im Unterabschnitt.

Als Kommandant bedankte sich HBI Bernhard Grössenbrunner bei seiner äußerst motivierten Mannschaft, für die vielen Aktivitäten, die traditionelle wie kameradschaftliche Werte in sich bergen, genauso, wie auf ca. 75 Einsätze, von denen Teile unserer Mannschaft leider nicht immer gesund und unversehrt zurückkamen und dabei eine gesamte FREIWILLIGE Arbeitsleistung von ca. 13.200 Stunden in das Wohl und die Sicherheit der Familie St. Pölten investiert haben. Wie immer man einen finanziellen Schlüssel für eine derartige Arbeitsleistung zum Vergleich an materiellem Wert finden würde, eines ist sicher es ein schönes Stück FREIZEIT, dass dahinter stecket.

Im Zuge der Wahlen des Kommandos wurden Kdt. HBI Bernhard Grössenbrunner und Kdt. Stv. BI Franz Sieder mit großer Mehrheit in ihren Funktionen bestätigt. Als Leiter des Verwaltungsdienstes wurde Verwalter Johann Mrnka durch die Mitgliederversammlung bestätigt. Dem scheidenden Stellvertreter d. Verwaltungsdienstes VM Franz Hinterhofer, folgte VM Gerald Keiblinger

 

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