Am 19.09.2017 veranstaltete die Freiw. Feuerwehr St. Pölten – Ratzersdorf ihre allwöchentliche Dienstagsübung. Diesmal stand am Ausbildungsplan: Einsatzübung technisch. Mit diesem Wissensstand bzgl. des Übungsthemas besetzten die Mitglieder die beiden Gruppenfahrzeuge der (TLFA und LF) Wehr. Danach wurden sie via Funk von den Übungsverantwortlichen gemäß einer üblichen Alarmierung zum „Einsatz“ abgerufen. Die nächsten Informationen, welche sie nun über diesen Weg erhielten, lauteten: „Tierrettung aus Jauchegrube. Kalb ist zu retten.“ Hierzu wird erwähnt, dass als Übungsobjekt eine stillgelegte und nur mehr mit Regenwasser gefüllte (ca. hüfthoch) Jauchegrube diente. Nach erfolgter Alarmierung setzte sich das TLFA umgehend und um eine möglichst reelle Situation darstellen zu können das LF etwas zeitversetzt in Bewegung. Schon bei der Ausfahrt wurde durch den Gruppenkommandanten des TLF, welcher in weiterer Folge auch als Einsatzleiter fungierte, der diensthabende Amtstierarzt via BAZ St.Pölten (fiktiv durch die Übungsverantwortlichen) zum Einsatzort alarmiert. An diesem eingetroffen stellte sich nun den Einsatzleiter (in weiterer Folge nur mehr kurz EL genannt) folgendes Bild.
Ein ca. 200 kg. schweres Kalb, dieses wurde mittels mit Wasser gefülltem Fass auf einem vierbeinigen Gestell simuliert, stürzte aus unbekannten Gründen durch eine Öffnung in die Jauchegrube. Es konnte sich weder von selbst noch mit des Landwirten aus dieser Lage befreien. So entschied sich der EL umgehend mittels Überdruckbelüfter eine Frischluftzufuhr für das Kalb sicherzustellen. Diese Maßnahme ist insofern dringend von Nöten, als dass der Sauerstoffgehalt in solch einer Grube durch aus gering ist und das Tier ansonsten ersticken würde. In weiterer Folge begann sich ein Trupp (zu 3 Mann) mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten auszurüsten, um in weiterer Folge bei der Bergung des Tier selbst genug Sauerstoff zur Verfügung zu haben. In der Zwischenzeit traf dann auch das LF ein und unterstützte diese Mannschaft die bereits arbeitende Mannschaft des TLF bzw. wurde durch das LF zur Sicherheit ein weiterer Atemschutztrupp gestellt. In der Zwischenzeit wurde durch den EL via BAZ St.Pölten um die Entsendung eines Sonderfahrzeuges mit Kran zur Bergung des Tiers ersucht. Dies war jedoch nicht möglich, da sämtliche solcher in St.Pölten stationierter Fahrzeuge fiktiv bei anderen Einsätzen eingesetzt sind. Die nun nötige Lösung dieses Problems war sofort gefunden. Diese sah wie folgt aus: Es wurde ein mit Frontlader ausgestatteter Traktor eines Feuerwehrmitglieds zum Einsatz hinzugezogen. So war es möglich mittels Seilwinde des TLFA und über Umlenkrollen, welche an besagtem Frontlader angebracht wurde so das Tier aus der Grube zu bergen. Dazu begab sich der zuvor bereits erwähnte Atemschutztrupp des TLFA in die Grube, brachte sogenannte Endlosschlingen am Kalb an und befestigte diese an der Seilwinde. Es konnte so eine möglichst schonende Bergung des Tiers durchgeführt werden. Nach erfolgter dieser konnte das Tier wieder dem Landwirt übergeben werden bzw. durch den Tierarzt untersucht werden. Danach wurden die eingesetzten Geräte versorgt und die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr wiederhergestellt. Abschließend wurde gegenständlicher „Einsatz“ noch vor Ort im Zuge einer Übungsnachbesprechung aufgearbeitet.
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